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Gründer-Probleme in der Vorgründungsphase

Probleme oder besser gesagt Herausforderungen haben wir alle, mit denen wir uns tagtäglich herumschlagen. Besonders Gründer kämpfen an mehreren Fronten. Vieles davon kann man aber im Vorfeld umgehen. Z.B. ist aus meiner Sicht und meinen Erfahrungen externe Beratung, Coaching oder Mentoring sehr wichtig. Aber da gibt es noch eine Reihe anderer Spannungsfelder. Ich habe mir ein paar davon heraus gepickt und mit meinen Ansichten und Überlegungen vermischt.

Ausgangssituation

Fangen wir mal von (fast) ganz vorne an. Ausgangspunkt sind klassische Gründer mit eigener Idee, die es umzusetzen gilt. In den meisten Fällen, insbesondere bei technologieorientierten Geschäftsideen, sind die Gründer Spezialisten auf einem Gebiet,
  • verfügen meist nicht über Know-how für die gesamte Prozesskette “Existenzgründung”,
  • über ausreichende Kontakte, um allein eine Unternehmensgründung vorzunehmen und
  • sind meistens nicht im Besitz von ausreichendem Eigenkapital.

Um aber bis zu einem vollständigen Businessplan zu kommen, der mittlerweile Standard einer jeden Unternehmensgründung ist oder die erfolgreiche Unternehmensgründung als solche, müssen einige Hürden genommen werden.

Gerade in der Orientierungs- und in der Vorgründungsphase gestalten sich die Arbeitsschritte schwierig, da sich die Gründer allgemein einen Überblick über Existenzgründung verschaffen müssen. Das wiederum bedeutet eine sehr hohe Recherchearbeit. Für jede spezielle Frage meist einen anderen Ansprechpartner suchen und finden. Im Vertrauen darauf, dass diese Ansprechpartner den Anforderungen der Gründer gerecht werden.

Beratung

Während der Erstellung des Businessplans (Gründungsphase) sollte externe beratende Begleitung nicht fehlen. Bleibt zu klären, ob sich die Masse der Gründer einen Beratungsprofi mit oder ohne Förderung leisten können oder nicht. Die Möglichkeit, sich das Eigenkapital von Privat zu leihen, wird immer seltener. Die Offerten der Kreditbanken oder die vielfältigen Fördertöpfe ermöglichen nur unter schwierigen Bedingungen eine 100 % Finanzierung.

Es bleibt auch zu klären, wie hoch das persönliche Engagement des Beraters ist und wie eine Zusammenarbeit mit ihm verläuft. Denn im Normalfall kennen die Gründer den Berater nicht persönlich und müssen sich anhand seines (Web)Profils oder auf seine eigenen Aussagen verlassen. Von den Gründern hingegen werden ausnahmslos Aussagen über die Stärken und die Schwächen gefordert. Zu recht.

Aber anders herum werden nur die Stärken der Berater präsentiert. Warum gibt es keine objektiven Bewertungen für z. B. Unternehmensberater? Für die Gründer wäre das von sehr großem Vorteil. Der Entscheidungsprozess wäre um ein vielfaches effizienter. Denn Transparenz schafft Vertrauen und Feedback ist dabei der Schlüssel für mehr Transparenz und Vertrauen.

Externes Know-how

Eine weitere Aufgabe der Gründer ist, dass jede Idee zwangsläufig an Bereiche grenzt, die die Gründer allein mit ihrem Fachwissen nicht kompensieren können. Deshalb benötigen Gründer an irgendeiner Stelle der gesamten Prozesskette zusätzliches externes Know-how. Leider erhält man nicht in Suchmaschinen auf jede Frage eine Antwort.

Gründer-Team

Ferner sollte sich in Abhängigkeit vom Geschäftszweck im Vorfeld einer Unternehmensgründung ein Gründerteam gebildet haben. Dieses ist besonders für potentielle Investoren wichtig, um ein mögliches Risiko auf alle Gründer zu verteilen. Die Akquise geeigneter Gründungsmitglieder gestaltet sich schwierig, da es keinerlei Verzeichnisse über Gründungswillige ohne Geschäftsidee gibt.

Netzwerk

Ein nicht zu vernachlässigender Punkt ist, der selten in einem Existenzgründerseminar angesprochen wird, der Aufbau eines eigenen Kontaktnetzwerks. Sich sein eigenes Netzwerk aufzubauen nimmt erfahrungsgemäß sehr viel Zeit in Anspruch. Deshalb sollte möglichst ab der Orientierungsphase, also von Anfang an, mit dem Aufbau begonnen werden. Diese Kontakte können einem Weiterkommen in z. B. bei Problemstellungen oder Krisensituationen weiterhelfen.

Was viele beim Networking unterschätzen ist, das Netzwerkeffekte selbst erst dann zustande kommen, wenn das Netzwerk eine Größe und Komplexität erlangt, die es unberechenbar und im Grunde unkontrollierbar macht. Dabei besteht ein ideales Netzwerk aus einem Kern von starken Beziehungen (A-Kategorie) und einer umfangreichen Peripherie von schwachen Beziehungen (B-Kategorie).

Starke Beziehungen sind sehr nützlich, dienen aber nicht als Brücke zwischen Netzwerken – schwache dagegen sehr. Denn Brücken helfen Probleme zu lösen, Informationen zu sammeln und unbekannte Ideen aufzugreifen. Sie helfen die Arbeit schneller und besser zu erledigen.

Mach DICH selbstständig

Mit genannten und noch vielen weiteren Dingen, müssen sich Gründer auseinander setzen, bevor es mit der eigentlichen Arbeit losgeht. Aus meiner Sicht ist ein Gründer eine Art Multitalent. Auch wenn die Anforderungen an eine Unternehmensgründung stetig ansteigen, kann ich nur jeden, der eine eigene Idee hat, dazu ermutigen, sich Selbstständig zu machen.

In diesem Sinne hoffe ich, dass sich weitere Gründer (unabhängig vom Entwicklungsstand der Geschäftsidee/Gründung) zum Erfahrungsaustausch auf z. B. einen der OpenCoffee Clubs in M-V mit mir in Verbindung setzen und wir vielleicht auch gemeinsam den Weg in deine Selbstständigkeit gehen.
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